00:00:04: Sprecher 1 Willkommen beim Podcast Business Coaching and More von Dr. Christopher Rauern und Andreas Steinhübel. Informationen und Inspiration für Coachingprofis und alle, die es werden wollen.
00:00:18: Sprecher 2 Mein Name ist Christopher Raun.
00:00:20: Sprecher 3 Und mein Name ist Andreas Steinebühl. Wir arbeiten beide seit über 25 Jahren als Business Coaches und sind ursprünglich Diplom Psychologen.
00:00:28: Sprecher 2 Und mit diesem Podcast wollen wir unsere Erfahrungen rund um das Thema Coaching teilen und auch ein bisschen über den Tellerrand hinausschauen.
00:00:35: Sprecher 3 Und heute schauen wir uns ein psychologisches Phänomen an. Das Thema Gruppendruck, Druck in Gruppen, Zusammenarbeit in Gruppen, aber vor allen Dingen, wie gehen Menschen in Situationen um, wenn Gruppen auf sie Druck ausüben?
00:00:51: Sprecher 2 Das Thema Andreas interessiert mich persönlich natürlich heute besonders, weil ich so die Erfahrung gemacht habe, dass ich nicht so sehr auf Gruppendruck reagiere. Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass ich über irgendeine charakterliche Absonderlichkeit verfüge?
00:01:07: Sprecher 3 Die kurze, diagnostisch präzise Antwort ist ja, führen wir das mal ein bisschen aus. Wir wollen heute bewusst mal psychologisches Phänomen uns genauer anschauen und ich mag erstmal ein bisschen historisch reingehen. Was ist eigentlich Gruppendruck und wer hat das als erstes vielleicht experimentell?
00:01:26: Sprecher 3 Auch ein bisschen genauer nachgewiesen. Und ich erinnere an eine Studie von Solomon Esch Sozialpsychologische Studie und ich verkürzte die mal ein bisschen und die Behörden, lieber Hörer, sie können mal mitraten, wie es ihnen wahrscheinlich geht. Wir stellen uns eine Situation vor in einer Gruppe, sie kennen die anderen Personen nicht, kommen neu in diese Gruppe dazu und sie sehen vor sich 3 Linien und eine der Linie ist optisch ganz offensichtlich länger und jetzt werden sie vom Experimentator gefragt und.
00:01:58: Sprecher 3 Erkennen Sie, dass diese Linie, nehmen wir mal Linie C, länger ist. Und sie sagen ja, diese Linie ist länger.
00:02:05: Sprecher 3 Und jetzt würden Sie sich fragen, was was hat das mit Gruppendrocken zu tun? Jetzt spulen wir weiter in dem Experiment und Solomon Esch hat damals ein oder 2 Personen, wir fangen mal mit einer an, instruiert rhetorisch sicher selbstsicher zu behaupten.
00:02:21: Sprecher 3 Dass alle Linien gleich lang sind. Jetzt ist die spannende Frage, gelingt es ihnen, obwohl eine Person in der Gruppe sehr rhetorisch begabt?
00:02:31: Sprecher 3 Ist trotzdem bei ihrer aus ihrer Sicht richtigen Meinung also faktisch richtigen Meinung zu bleiben das ist ganz interessant eine Person die rhetorisch begabt ist verändert das Ergebnis kaum jetzt Spulen wir noch mal weiter Wir nehmen 2 Personen die sich in der Gruppe solidarisieren und fest rhetorisch festbegabt steif und fest behaupten alle Linien sind gleich.
00:02:55: Sprecher 3 Reich, lang und jetzt ist ganz spannend zu erleben, dass in ganz vielen Gruppen die Ergebnisse schwanken, so zwischen 10 bis 30%, also fast ein Drittel ihre eigene Meinung revidieren.
00:03:08: Sprecher 3 Weil ab 2 Personen das Phänomen ich fühle mich unter Druck gesetzt von ein Teil der Gruppe und jetzt können wir das weiter Spinnen. Je mehr Personen sozusagen.
00:03:20: Sprecher 3 In der Überzeugung sind die sie nicht haben. Je schwerer fällt es uns, eine eigene Position aufrechtzuerhalten.
00:03:30: Sprecher 3 Und ich erzähl einmal das Experiment so fokussiert zu Ende und dann gehen wir ein bisschen rein. Was hat das eigentlich heute mit mit unserer Arbeitswelt zu tun und was ist auch die Relevanz für Zusammenarbeit und Coaching?
00:03:40: Sprecher 3 Es werden teilweise die Menschen gefragt im Nachgang. Wie ist das gekommen, dass sie eigentlich ihre Überzeugung aufgegeben haben?
00:03:48: Sprecher 3 Haben haben sie irgendwie zwischendurch ne dioptrienschwäche entwickelt und dann sagen die Menschen ganz klar Nein und sinnbildlich die meiste Antwort ich hab mich nicht getraut gegen die vorherrschende Meinung eine eigene zu positionieren Wer jetzt denkt ah das kann mir nicht passieren das ist ganz spannend Christopher Rau und ich haben ja beide in Osnabrück studiert in Osnabrück in der psychologischen Fraktion wird nahezu jedes Jahr wenn die Erstsemester kommen diese kleine Studie repliziert und selbst bei Studierenden bei.
00:04:20: Sprecher 3 Geschlossenen, psychologisch interessierten Menschen lässt sich dieses Phänomen Gruppendruck.
00:04:26: Sprecher 3 Jetzt die spannende Frage. Christopher, bist du normal?
00:04:30: Sprecher 2 Ja, die Frage darf ich mir logischerweise nicht selbst attestieren, aber ich find es schon interessant. Dieses Phänomen gibt es ja wie gesagt lange und immer wieder nachgewiesen und.
00:04:41: Sprecher 2 Ich hab bei mir immer wieder festgestellt, dass ich nicht so ganz empfänglich für diesen Gruppendruck bin, weil bin ich davon überzeugt bin, dass ne Sache richtig ist.
00:04:50: Sprecher 2 Dann wird es relativ schwer, mich davon abzubringen. Das hat natürlich in solchen Situationen durchaus Vorteile, das hat natürlich in anderen Situationen durchaus Nachteile, weil dummerweise muss ich zugeben, dass ich wahrscheinlich nicht immer recht habe.
00:05:04: Sprecher 2 Und das führt dann im Ergebnis dazu, dass es dann auch schwierig ist, mich von meiner Meinung abzubringen.
00:05:10: Sprecher 3 Wenn wir das mal direkt nehmen, also gibt es irgendetwas neben neben deinem Charakter, neben deiner Eigenart, wo du sagst, das hat dir geholfen oder das hilft dir in Situationen, wo du vielleicht dieses Phänomen sogar erlebst.
00:05:23: Sprecher 3 Also nehmen wir zum Beispiel Verbandsarbeit oder andere Gruppensituationen, wo du das Gefühl hast, jetzt ist ne Mehrheit einer bestimmten Meinung und du vertrittst aber dennoch ganz bewusst eine eigene. Also die Frage ist, können wir irgendwas lernen, was dir dabei geholfen hat oder hilft.
00:05:41: Sprecher 2 Was mir dabei hilft, ist, dass ich mich nicht von der Menge überzeugen lasse, sondern von der Qualität des.
00:05:48: Sprecher 2 Arguments und auch wenn das nur 1 ist, wenn das Argument besser ist als meins, dann kann ich das gut akzeptieren. Aber wenn ich das Gefühl habe 100 Argumente sind schlechter als meins, dann ist mir die Quantität schlicht und ergreifend nicht so wichtig.
00:06:02: Sprecher 2 Sondern ich versuche wirklich zu verstehen, ist das belegbar? Gibt es dafür irgendeine Art von Evidenz, und wenn das nicht der Fall ist, oder bin ich, wie gesagt, der Überzeugung bin, dass ich die besseren Argumente habe?
00:06:16: Sprecher 2 Dann lasse ich mich da nicht unter Druck setzen. Es ist natürlich keine angenehme Situation für mich, aber es führt nicht dazu, dass ich jetzt meine Meinung ändere, das würde ich aber machen und mache ich auch, Gott sei dank, ich glaube das.
00:06:29: Sprecher 2 Habe ich oft genug schon erleben dürfen und andere mit mir halt auch. Wenn jemand das bessere Argument hat, dann bin ich dem gegenüber zugänglich, aber die Menge macht es für mich nicht, weil ich zu oft in meinem Leben erlebt habe, dass auch die Menge häufig nicht die beste Entscheidung trifft.
00:06:46: Sprecher 3 Einen ganz wertvollen Hinweis und auch das können wir ja für für uns alle auch mal durchdenken. Also immer dann, wenn wir.
00:06:52: Sprecher 3 Glauben die Mehrheit hat Recht. Nicht zu leicht, der Mehrheit zu folgen, sondern auch vielleicht für einen Moment innezuhalten. Ich mach es jetzt noch mal ganz technisch stellen wir uns vor, wir sind in einer Gruppensituation, merken vielleicht den Gruppendruck und wir sind von der Güte des Arguments überzeugt, dass es eigentlich eine andere in eine andere Richtung gehen sollte. Es kann bei Entscheidungssituationen sein.
00:07:13: Sprecher 3 Bei anderen Diskussionen Moment innezuhalten und ich hänge meinen Rat oder eine Erfahrung dran, sich selbst zu fragen, wie würde ich jetzt entscheiden, wie würde ich weitergehen, wenn ich selbst als Einzelperson die volle Entscheidungsbefugnis, aber vor allen Dingen auch die Umsetzungsverantwortung tragen würde, wenn ich mich sozusagen auch nicht.
00:07:34: Sprecher 3 Sich hinter anderen verstecken könnte und diesen Moment Chris, über den du beschrieben hast, der unangenehm ist, den ich übrigens viel mehr spüre. Also das glaub ich tatsächlich auch n Unterschied zwischen uns beiden, bin viel empfänglicher für das unangenehme Gefühl.
00:07:50: Sprecher 3 Jetzt nicht der Mehrheit dazuzugehören, nicht Teil der Gruppe zu sein, vielleicht außerhalb der Gruppe zu stehen und deshalb helfen mir sozusagen tatsächlich auch sehr gut solche Techniken.
00:08:01: Sprecher 3 Genau mit dem Hinweis Qualität des Arguments und das zweite ist eigenständig verantwortlich zu sein und was dann, was tue ich dann ne wie halte ich das vielleicht auch für n Moment aus, weil Menschen haben psychologisch gesehen, ich sag ganz bewusst ne putzige Dualität in sich, also normale Menschen.
00:08:20: Danke.
00:08:21: Sprecher 3 So.
00:08:23: Sprecher 3 Und zwar die, die der eine Teil ist. Wir möchten Teil einer sozialen Gemeinschaft sein, wir wollen Teil der Gruppe sein. Am liebsten würden wir sinnbildlich alle umarmen und dazu gehören und gleichzeitig.
00:08:37: Sprecher 3 Wollen wir eigenständig sein? Wir wollen eben nicht zur Mehrheit gehören, wir wollen etwas Besonderes sein und wir können uns das im Alltag an 2 ganz witzigen Phänomenen deutlich machen.
00:08:49: Sprecher 3 Wir stellen uns n Fußballstadion vor oder ne andere Sportart und die eigene Mannschaft gewinnt und alle Springen aufreißen die Arme hoch und jubeln und als kleines Alltagsexperiment sie bleiben einfach beim nächsten Mal, wenn ihre Mannschaft ein Tor schießt einfach sitzen.
00:09:08: Sprecher 3 Wie sich das anfühlt? Also wir wollen sozusagen diese Massenphänomene, die es gemeinsam, ja, wir sind Teil der Gruppe, und das andere ist, wir stellen uns vor, wir haben einen Flug gebucht oder wir wollen irgendwie in ne Diskothek, wie wir es früher genannt haben, oder ein Club, wie auch immer.
00:09:23: Sprecher 3 Dann lieben Menschen wie IP, also very important person. Du bist ein Maler.
00:09:28: Sprecher 3 Und wir wissen, dass das ein Marketinggag ist. Wir wissen, dass die meisten vips sind und trotzdem fühlen wir uns besonders. Und in dieser Dualität findet menschliches Miteinander statt, und das ist ganz spannend von der Psychologie.
00:09:43: Sprecher 3 Seite erstmal einmal zu verstehen und dann zu gucken, was heißt das auch im Miteinander? Was heißt das vor allen Dingen auch für berufliches Miteinander?
00:09:51: Sprecher 2 Du hast einen ganz wichtigen Punkt angesprochen, nämlich diesen Aspekt teil der Gruppe sein zu wollen. Und da würde ich tatsächlich dir auch Recht geben. Das ist bei mir nicht, also definitiv nicht so stark ausgeprägt wie bei dir, das ist ja auch ein leckerer Unterschied.
00:10:06: Sprecher 2 Zwischen uns beiden, das hat natürlich bestimmte Vorteile. Es hat selbstverständlich auch Nachteile, ich glaub, das muss man nicht näher ausführen, ich versuche es in meinem Beruf, in meiner Tätigkeit für mich immer nutzbringend einzusetzen.
00:10:21: Sprecher 2 Der Vorteil den ich darin bieten kann ist dass wenn ich in Situationen bin wo ich mit Gruppen zusammen bin und die moderiere manchmal mit Geschäftsleiter runden zum Beispiel dass dann natürlich auch Situationen von gruppendorf entstehen die gehen dann weniger von mir aus sondern häufig eben von der obersten geschäftsleitungsebene wo ich dann merken kann okay da wird was vorgegeben die anderen folgen das hat jetzt auch ein bisschen was mit gruppendruck zu tun häufig natürlich ist auch eine führungssituation.
00:10:50: Sprecher 2 Aber da dann eben auch das Standing zu haben zu sagen es sollte hier das bessere Argument gewinnen und momentan ist es vielleicht gerade nicht das bessere Argument sondern es ist vielleicht einfach die höhere Position die n Argument äußert und die anderen folgen dem und daraus entsteht dann aber in der Summe trotzdem wieder gruppendruck diese konformität und da ermutige ich immer auch dass diejenigen die vielleicht eine minderheitsmeinung haben auch zu Wort kommen und auch ihre Meinung sagen können und versuche zumindest dafür zu sorgen dass die Argumente dann besser abgewogen werden können das gelingt mir halt deswegen weil ich mich dann eben auch ganz bewusst nicht als Teil dieser Gruppe verstehe.
00:11:31: Sprecher 2 Und auch nicht sein möchte, zumindest nicht in dieser Aufgabe, sondern weil ich so ein bisschen außen vor stehe. Und ich glaube, in so einer Konstellation kann man dann eben auch durchaus nutzbringend auch für Kunden, auch für sich selbst, nutzbringend dafür sorgen, dass alle Argumente auf den Tisch kommen und eben wichtige nicht hinten rüberfallen und das ist ja in häufigen Gruppen Drucksituationen so.
00:11:52: Sprecher 2 Dass man versucht, vorschnell zu einer Lösung zu finden, weil man meint, man hätte so schon eine gefunden, weil eben die Mehrheit, vielleicht sogar die überwältigende Mehrheit einer Gruppe davon überzeugt ist, dass sie jetzt die Lösung gefunden hat oder dass sie das Richtige tut.
00:12:07: Sprecher 2 Ich finde es wichtig, auch im Sinne von Differenzierung immer auch die Minderheiten halt zu hören, und sei es auch nur aus Prinzip und dass man es noch mal gehört hat, aber eben auch manchmal genau deswegen, weil sich herausstellt, es gab ne Minderheit und die hatte tatsächlich n interessanteres Argument oder ein besseres Argument und das hat dann auch letzten Endes dazu geführt, dass leicht am Ende ein besseres Ergebnis dabei rausgekommen ist.
00:12:30: Ist.
00:12:31: Sprecher 3 Und wir stellen uns mal konkret eine Entscheidungssituation vor. In einer Gruppe stellen wir uns ein Entscheidungsgremium vor, vielleicht eine Geschäftsführungsrunde, groß besetzt, großes Kino, wie ich immer sage, tun wir immer so, das wären 10 Personen im Raum.
00:12:46: Sprecher 3 Die ne gemeinschaftliche Entscheidung treffen wollen und die Argumente sind ausgetauscht. Es wurde eher konsensual diskutiert und am Ende ist die Entscheidung relativ einfach getroffen. Gibt es eine Sicherheitstechnik die ich sehr gerne nutze und die auch anregen mag, die heißt wir unterbrechen auch mal kurz das.
00:13:07: Sprecher 3 Und die bitte ist, dass jeder für sich einzeln, ohne mit dem Nachbarn zu sprechen, ohne die Gruppe zu Rate zu ziehen, in sich geht und überlegt hab ich alle Argumente ausreichend verstanden, hab ich.
00:13:21: Sprecher 3 Die sachlogik für mich selbst beachten können unter der Annahme unter dem gedankenspiel ich alleine treffe die Entscheidung und ich alleine übernehme die Verantwortung was wir vorhin hatten bitte ich dann jeden einmal für sich schriftlich nicht mündlich aufzuschreiben.
00:13:40: Sprecher 3 Bin ich dafür oder dagegen? Wenn es meinetwegen eine AB Entscheidung ist? Ich erlebe das immer wieder als unglaublich hilfreiche Technik, weil wir dann noch mal in die nächste Diskussionsrunde gehen und oft passiert folgendes Stille werden gehört.
00:13:55: Sprecher 3 Sehr introvertierte werden durch diese Struktur eher eingeladen, sich einzubringen. Neue Argumente werden noch mal zugehör.
00:14:03: Sprecher 3 Gebracht und ich bin so davon überzeugt, dass n Teil unserer Funktion als Business Coaches ist, für Differenzierung zu sorgen, also Differenzierung zu unterstützen, differenziertes denken, differenzierte soziale Situation herzustellen. Und das ist eine einfache kleine Technik, die auch jeder in der Führungsrolle oder auch in anderen Rollen selbst nutzen kann und eben nicht zu schnell dem Gruppendruck unterliegen, weil es ist eben ein psychologischer Irrtum, dass die Mehrheit hat Recht, immer stimmt.
00:14:34: Sprecher 2 Aber ich mach jetzt mal advocatus diaboli. Ist es denn nicht so, dass wenn eine überwältigende Mehrheit in einer Gruppe von einer Position überzeugt ist, dass es dann vielleicht sogar besser wäre, diesen Weg zu gehen, weil die ja davon überzeugt sind, wir treffen ja häufig eben Mehrheitsentscheidungen.
00:14:53: Sprecher 3 Das ist ein ganz spannendes Thema. Jetzt könnte man es einmal politisch sich angucken.
00:14:57: Sprecher 3 Also wie treffen wir Wahlen? Und wenn wir auf Entscheidung gucken, gibt es sicherlich viele Situationen, wo Mehrheitsentscheidungen eher getragene Entscheidungen sind. Das ist ja ein wichtiger Effekt, gerade von wirtschaftlichen Erfolg, das ist uns gelingt eine Gruppe von etwa so zu überzeugen, dass die Motivational auch zielorientiert ins Handeln kommt.
00:15:19: Sprecher 3 Und dennoch bin ich sozusagen da, der der Mahner. Also ich bin sozusagen der Advokat, Diabolus des Advokatus Diabolismus.
00:15:30: Sprecher 3 Sage lieber einmal mehr.
00:15:33: Sprecher 3 In die Behutsamkeit, in die Differenzierung gehen. Und ich erlebe das tatsächlich auch, wir sind ja gerade in einer, wie sagt, bewusst in der Welt, wo Teamorientierung, Teamarbeit, Zusammenarbeit in der Gruppe.
00:15:47: Sprecher 3 Scheinbar das Nonplusultra ist gerade da kann es sein, dass es hilfreich ist, eben auch einzelne Sichtweisen sich anzuschauen, einzelne Argumente zugehör zu bringen und dann natürlich eine Gemeinschaft ins Handeln zu bringen. Ich mag ein kleines psychologisches Experiment noch ergänzen, die Frage ist, wie gelingt es uns?
00:16:08: Sprecher 3 Uns Menschen dazu zu bewegen, in Hotels ihr Handtuch mehrmals zu benutzen, dazu gab es unter anderem eine kleinere Publikationsstudie in Osnabrück, die ich damals betreuen durfte. Und interessant war, dass man unterschiedliche Schilder genutzt hat und dann einfach.
00:16:23: Sprecher 3 Erzählt hat, wie viele Menschen gelang es tatsächlich mehrfach dann ihr Handtuch.
00:16:28: Sprecher 3 Das bestmögliche Schild war die meisten unserer.
00:16:34: Sprecher 3 Besucherinnen und Besucher benutzen das Handtuch mehrmals mit dem Ziel, die Umwelt zu schonen. Und jetzt gibt es einen kleinen Zielvereinbarung, wenn es uns gelingt, dass 75% unserer Gästinnen und.
00:16:48: Sprecher 3 Beste ihr Handtuch mehrmals benutzen, werden wir einen bestimmten Betrag an ein Gemeinschaftsprojekt spenden. Das war sozusagen die Formulierung, jetzt ein bisschen in schöner natürlich, als sie es gerade ausgeführt hab, die den besten möglichen Effekt hatte, von daher sind das natürlich Gruppenphänomene, die wir auch positiv nutzen können.
00:17:09: Sprecher 2 So leicht gebe ich natürlich als Advokatus Diaboli nicht auf. Jetzt frage ich nochmal, wenn jetzt eine Gruppe eine große Gruppe einer Meinung ist und.
00:17:19: Sprecher 2 Auch fest davon überzeugt ist, dass sie richtig liegt, untergräbt es nicht die Motivation dieser Gruppe.
00:17:26: Sprecher 2 Dieses Ziel auch zu erreichen, wenn ich jetzt zu lange oder sehr lange, sagen wir nicht zu lange, aber wenn ich jetzt sehr lange diskutiere und mir alle minderheitsmeinungen noch mal extra anhöre, auch die Stillen noch mal zu Wort kommen lasse, vielleicht ein besseres Argument bei rauskommt, was aber bei der Gruppe nicht wirklich verfängt, sorgt das nicht für Unmut und Demotivation?
00:17:47: Sprecher 3 Beim zweiten Mal hasste mich also auch da die die direkte Antwort, ja.
00:17:54: Sprecher 3 Tatsächlich, und das ist ein wichtigen Punkt, angesprochen, wie lang kreiseln wir. Also ich kenne viele Situationen, ich mache es mal eher aus der Praxis, wo ich frage, wie oft haben Sie über dieses Thema schon in der Gruppe diskutiert.
00:18:08: Sprecher 3 Dann vergehen ein 2 Sekunden und dann gibt es ein ich kann es nicht mehr hören ne das kennen sie wahrscheinlich auch alle das heißt da muss man sehr aufpassen und das ist ein Stück ich sag mal technisches Handwerk auch wie gelingt es uns sowohl die Motivation der Gruppe dass wir wollen gemeinsam handeln wir wollen nach vorne gehen Wir sind überzeugt Wir haben eine zielorientierung Wir haben eine Motivation Christopher was du gerade angesprochen hast und gleichzeitig zu differenzieren und nicht zu blockieren oder zu entscheiden.
00:18:36: Sprecher 3 Schleunig weil der Gegenentwurf dazu.
00:18:40: Sprecher 3 Also ich mach mal die Differenzierung ganz bewusst kann natürlich auch sein Es gibt eine sehr starke Person in der Gruppe die eine sehr starke einzelmeinung hat die gruppenmeinung wird gar nicht ins Gehör gebracht und Ich nehme mal ein Beispiel ich mache es bewusst natürlich nicht namentlich wo jemand der sehr angesehen war in seiner Organisation Vorstand seiner Organisation sehr charming sehr elegant und gleichzeitig von der Haltung her.
00:19:11: Sprecher 3 Sehr ichbezogen, egozentrisch, würde ich sagen.
00:19:15: Sprecher 3 Und wenn der den Raum betrat, war klar, wir können diskutieren. Das heißt, das Bild nach außen war sehr diskursiv, sehr kooperativ, aber es war völlig klar, wir folgen der Meinung dieser einen Person, jetzt hängt es davon ab, wenn diese Person für das, was ansteht, was wirtschaftlich ansteht, was Entscheidungsorientiert ansteht, gute Skillset hat, kann das auch eine sehr gute Funktionalität haben, wir haben das ja in vielen Großkonzernen erlebt, wo sehr, sehr begabte Vorstandsvorsitzende sehr begabt ist. C.
00:19:46: Sprecher 3 Groß richtungslenkend waren und wo die Mehrheit vielleicht eher eine gute Entscheidung verbessert hat das heißt ist tatsächlich beides christor bin ich absolut bei dir muss bei dem einen aufpassen aber auch bei dem bei dem anderen und das ist glaube ich auch die die Aufgabe die wir alle in der Zusammenarbeit haben und die natürlich auch in Führung und im Coaching auch immer wieder unsere Aufgabe ist genau wie wir es jetzt machen Dinge zu hinterfragen und eben nicht einseitigen Muster.
00:20:13: Sprecher 3 Dann zu viel Raum zu geben, würde ich mal sagen.
00:20:18: Sprecher 2 Da hast du wichtige Aspekte angesprochen. Jetzt haben wir ja am Anfang gesagt, was man tun kann, um sich gegen Gruppen Druck ein bisschen zu immunisieren. Also wie gesagt, meine Methode ist ja immer meine Lieblingsmethode auf der Suche zu sein nach dem besseren Argument. Gibt es denn nach deiner Erfahrung noch weitere Methoden oder Tricks oder Kniffe oder Denkmuster, die man gut anwenden kann, um sich ein bisschen zumindest gegen Gruppendruck zu immunisieren?
00:20:45: Sprecher 3 Die eine weitere Möglichkeit ist, sich auch jemanden in der Gruppe zu suchen, also nicht die Gruppe als solches als amorphe Masse zu sehen, sondern auch eine Person zu suchen, der ich zugewandt bin, die entweder mein Argument unterstützt oder zumindestens mir einen Platz in der Gruppe einräumt. Gerade ich nehme mal ganz bewusst so ein Beispiel, gerade stillere fachexpertinnen, ich mache mal so ein Schema auf, nicht jede Fachexpertin ist still, aber ich bleibe bewusst bei diesem Beispiel ich.
00:21:15: Sprecher 3 Ganz oft, dass die wenig Gehör finden. Und da kann es helfen, sich bewusst auch vorher mit jemandem zu solidarisieren, sich auszutauschen.
00:21:24: Sprecher 3 Das ist wahrscheinbar kleines da sind wir fast auf der rhetorischen Ebene sich groß zu machen und den Blickkontakt zur gesamtgruppe zu suchen weil es in dem Moment wo ich mich sozusagen unangenehm fühle ducken sich viele Weg und sind dann außerhalb der Gruppe und dann ist die Gruppe in sich und ich stehe daneben also sozusagen ganz kleiner weil du ganz kurz nach Tipps gefragt hast Wir haben so 22 kleine Tricks und Kniffe wenn du so willst.
00:21:52: Sprecher 2 Das finde ich gut, weil ich glaube, das kann man relativ leicht auch in der Praxis umsetzen, wenn es zu solchen Situationen halt kommt. Und wir kennen ja alle solche Situationen, in der man merkt, ja, die Gruppe hat jetzt die die große Gruppe oder ein großer Teil der Gruppe hat eine andere Meinung als ich, und dann füge ich mich ja auch häufig auch aus Gefälligkeit oder eben, wie du ja vorhin auch ausgeführt hast.
00:22:16: Sprecher 2 Weil ich lieber Teil der Gruppe sein möchte und vielleicht so unterschwellig die Sorge habe. Na ja, wenn ich da jetzt nicht mitgehe, dann bin ich nicht mehr Teil der Gruppe. Würde das denn im Umkehrschluss bedeuten, wenn ich häufiger eine andere Meinung habe, dass ich vielleicht so ein bisschen weniger sozial orientiert bin? Ich will jetzt nicht asozial sagen, das ist, glaube ich, das falsche Wort dafür, das kann man zu leicht missverstehen, aber vielleicht so ein bisschen weniger gesellig, ein bisschen weniger.
00:22:46: Sprecher 2 Unsozial gibt es dafür irgendwelche Untersuchungen? Weißt du das zufällig?
00:22:51: Sprecher 3 Also ich mach mal so ne so ne gedankliche Dimension auf, wenn wir uns so so ne Skala vorstellen. Links wär ich und rechts wär wir ne so wir wir Kooperation und ich auf auf mich bezogen, da können wir ja gucken, dass es da natürlich unterschiedliche Menschen Typen gibt, wir könnten da durchaus das ein oder andere testdiagnostische Instrument.
00:23:11: Sprecher 3 Und da gibt es sicherlich Menschen, die eher bei sich sind im positiven Sinne und eher bei der bei der Gruppe. Ich halte ja, wenn ich ein Coaching Impuls direkt dran lege.
00:23:23: Sprecher 3 Das für sinnvoll zu wissen, wo ist meine Umgangssprache, wo ist meine Homebase, also wo bin ich eher verortet und wir haben haben die beiden Pole ja vorhin so scherzhaft zwischen uns beiden schon aufgemacht.
00:23:33: Sprecher 3 Und was ergibt sich daraus im Guten? Also, was ist die Ressource, was ist die Stärke genau darin, was ist aber vielleicht auch genau der Entwicklungsimpuls, also was kann ich sozusagen von der Gegenseite lernen und in welche Richtung kann ich mich ein bisschen mehr bewegen?
00:23:49: Sprecher 3 Weil Menschen haben natürlich ne, ich fass das noch mal zusammen diesen beidseitigen Wunsch Teil der Gruppe und unabhängig zu sein. Und es gibt Menschen.
00:23:58: Sprecher 3 Die etwas Stärkeres Autonomiebestreben haben und Menschen, die etwas stärkere Konformitäts oder kooperations Ansinnen in sich tragen. Beides im gesunden und funktionalen und hilfreichen Ausmaß.
00:24:13: Sprecher 2 Und dann hoffe ich mal, dass es bei mir noch ein ein Autonomiestreben ist, das halbwegs sozial verträglich ist. Das würde mich zumindest ein bisschen an der Stelle beruhigen, beziehungsweise dass ich meinen Frieden sozusagen mit dem Gruppendruck auch an der Stelle machen kann.
00:24:28: Sprecher 2 Ja, mit diesen Worten sind wir dann auch schon wieder am Ende von unserem heutigen Podcast angekommen und ich sage vielen Dank fürs Zuhören und auf Wiederhören.
00:24:38: Sprecher 3 Ja, viel Spaß in und mit Gruppensituationen.
00:24:41: Sprecher 3 Bleiben Sie uns gewogen, empfehlen Sie uns gerne, weitergeben Sie uns gerne Rückmeldung, weil wir natürlich von der Lebendigkeit im Miteinander leben und wir wünschen.
00:24:51: Sprecher 3 Ne gute Zeit.
00:24:52: Ja.
00:24:54: Sprecher 1 Sie hörten den Podcast Business Coaching and More, wenn es Ihnen gefallen hat und sie die kommende Ausgabe nicht versauen möchten, abonnieren Sie bitte den Podcast auf Wiederhören.
00:25:05: Was?
00:25:09: Was?
00:25:12: Was?