Business-Coaching and more

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25 - Spannungsbasiertes Arbeiten

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Der heutige Gast, Prof. Dr. Björn Peters, lehrt Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Anhalt mit den Schwerpunkten Führung, Organisationsentwicklung und Coaching. Er ist zudem als Business-Coach und Dozent der RAUEN Coaching-Ausbildung Berlin tätig. Die nächste Coaching-Ausbildung mit ihm als Dozenten findet ab dem 27.04.2023 in Berlin statt (kostenloser und unverbindlicher Info-Abend am 30.03.2023 via Zoom).

Was hat es aber mit dem Begriff „spannungsbasiertes Arbeiten“ auf sich? Ganz vereinfacht gesagt, bezieht sich „Spannung“ auf unterschiedliche Zustände, auf eine Differenz. Spannung bezeichnet damit im Grunde den Unterschied zwischen dem, was ist und dem, was sein könnte. Diesen Unterschied könnte man als Konflikt dargestellt sehen oder als eine Irritation, aber auch als eine Idee, einen Wunsch oder ein Bedürfnis. Zugleich sind diese Spannungen zumindest als Ausgangspunkt bzw. Anlass für alle Veränderungen im Unternehmen zu verstehen. Das heißt nichts anderes, als dass man aus den Erwartungen und Wünschen, die jeder hat und die sich in Spannungen manifestieren, Möglichkeiten der Weiterentwicklungen schafft.

Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass derlei Spannungen eher unterdrückt und verheimlicht als offen und konstruktiv genutzt werden. Schließlich streben die meisten Menschen Harmonie und damit gerade ein spannungsfreies Miteinander an.

Doch es geht darum, die (eigenen) Spannungen zu entdecken und zu beachten, sie sich bewusst zu machen und für sie auch in gewissem Sinne Verantwortung zu übernehmen. Hier das Potential zu erkennen, die Spannungen lösungsorientiert einzubringen, sie als wertvoll zu erachten – allein darin steckt eine große Entwicklung.

Anwendung in der Coaching-Praxis

Neben der Einführung und Erläuterung des spannungsbasierten Arbeitens ist es wichtig, die Arten von Spannungen zu klären: Es gibt Spannungen, die nur mit mir zu tun haben, z.B. hat der eigene Perfektionismus nicht unbedingt etwas mit dem Team zu tun, sondern muss individuell bearbeitet werden. Anders sieht es – gerade im Team – mit Beziehungsspannungen oder mit operativen Spannungen aus, die entstehen, wenn man stark von einer bestimmten Leistung oder Vorarbeit anderer abhängig ist.

Letztgenannte operative Spannung eignen sich dabei besonders gut, um das spannungsbasierte Coaching einzuführen, da man hier mit relativ einfachen und klaren Mitteln zu Lösungen kommen kann. Wichtig bei dieser Art der Arbeit ist zudem, dass jene Person, die die Spannung im Team einbringt bzw. benennt, auch den ersten lösungsorientierten Schritt einbringen sollte. Allein das Benennen ist nicht ausreichend, man muss schon sagen, was man ganz grundsätzlich braucht, z.B. welche Handlung der Team-Mitglieder, um die Spannung lösen zu können.

Dauer: 32:12 Min.


Kommentare

by Eva Gautschi / gautschicoaching on
Spannend und fesselnder Blog- herzlichen Dank

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