Business-Coaching and more

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00:00:04: Sprecher 1 Willkommen beim Podcast Business Coaching More von Dr. Christopher Rauen und Andreas Steinhübel. Informationen und Inspiration für Coaching Profis und alle, die es werden wollen.

00:00:18: Sprecher 2 Mein Name ist Christopher Raun.

00:00:20: Sprecher 3 Und mein Name ist Andreas Steinhüll. Wir arbeiten beide seit über 25 Jahren als Business Coaches und sind ursprünglich diplompsychologen.

00:00:28: Sprecher 2 Und mit diesem Podcast wollen wir unsere Erfahrungen rund um das Thema Coaching teilen und auch ein wenig über den Tellerrand hinausblicken.

00:00:35: Sprecher 3 Heute greifen wir uns mal eine heikle Frage raus.

00:00:38: Sprecher 3 Die mir letztens selber gestellt wurde, ist Donald Trump coachbar.

00:00:43: Sprecher 2 Und das wird ein kurzer Podcast. Die Antwort heißt Nein, vielen Dank für das Zuhören und das war es ja, nein, natürlich nicht, da wollen wir schon n bisschen differenzierter glaube ich darauf eingehen.

00:00:47: Sprecher 3 Vielen Dank fürs Zuhören.

00:00:55: Sprecher 3 Ja, ist ja ganz, ganz spannend. Also wir ta. Tatsächlich war es für mich hat das jemand gefragt im Rahmen eines eines kleinen Kongresses, wo wir über Coaching gesprochen haben, über die Grundsätze von Coaching, ich hab in dem Moment erst auch geschmunzelt und da, da blieb mir das Lachen doch ein bisschen im Halse stecken und dachte, Mensch, das lohnt sich tatsächlich, also auch ganz ernsthaft darüber mal nachzu.

00:01:16: Sprecher 3 Denken ist eine Person, so wie wir sie kennen, in der Art und Weise coachbar, wenn sie überhaupt eine Coaching Anfrage stellen würde, das wäre ja noch mal die die Voraussetzung, ne so.

00:01:30: Sprecher 3 Und ich mach mal erst mal ne ne kleine Rückerinnerung, weil ich mich im ersten Moment noch mal erinnert hab an eine Folge, die wir beide schon mal sehr.

00:01:40: Sprecher 3 Zu Beginn aufgenommen haben. Coaching von Narzissten ist Folge Nummer 9. Also wer Lust hat, da mal reinzuhören, aber vielleicht das andere dann noch mal nehmen. Aber bleiben wir mal wirklich jetzt erstmal einmal bei bei der bei der Realperson, dann natürlich.

00:01:55: Sprecher 3 Trump, Christa, tun wir mal so, das Telefon würde klingeln, dass Oval Office würde eine Anfrage stellen. Herr Doktor rauen, Wir haben eine wichtige Coaching Anfrage für Sie.

00:02:09: Sprecher 3 Donald Trump würde sich gerne weiterentwickeln. Was wäre deine erste Reaktion?

00:02:16: Sprecher 2 Also die erste ehrliche Reaktion wäre, das mache ich nicht.

00:02:19: Sprecher 2 Also bin ich, bin ich ganz klar, weil ich da schlicht und ergreifend ein Wertethema habe. Und das soll jetzt hier kein Phishing for compliments werden, aber ich geh da mit bestimmten Überlegungen nicht konform und ich hab Gott sei Dank ja auch den Freiraum auswählen zu können. Also Klienten können sich auswählen, mit welchem Coach sie arbeiten, ich kann mich aber auch auswählen, mit welchen Klienten.

00:02:44: Sprecher 2 Ich arbeiten möchte und an der Stelle hätte ich n Klammer. Also wenn du mich so direkt fragst.

00:02:49: Sprecher 2 Sagst. Nichtsdestotrotz steckt da.

00:02:53: Sprecher 2 Steckt da natürlich auch für Coaches ein narzisstisches Potenzial drin? Ne, also alleine.

00:02:58: Sprecher 2 Gefragt zu werden ist natürlich erstmal schmeichelnd. Da müssen wir glaube ich nicht drüber halt reden.

00:03:04: Sprecher 2 Aber die Frage ist ja, kann man mit so jemandem überhaupt arbeiten? Kann da überhaupt was produktives bei rauskommen und der Ausgangspunkt für solche Coachings ist ja primär das.

00:03:17: Sprecher 2 Man engagiert wird um, ich sag es mal ganz deutlich, die Maske zu veredeln.

00:03:24: Sprecher 2 Ja, da geht es dann weniger um.

00:03:28: Sprecher 2 Eine reflexive persönliche Entwicklung als vielmehr darum, die Außendarstellung zu perfektionieren.

00:03:35: Sprecher 2 Und das sind dann auch so Aufträge, wo ich persönlich sage, das interessiert mich inhaltlich überhaupt nicht. Also das Kriegert mich 0 an, das finde ich auch nicht spannend.

00:03:46: Sprecher 2 Was am Ende bliebe, wäre bestenfalls das Geld, aber noch mal bestimmte Leute. Mit denen will ich gar nicht zusammenarbeiten.

00:03:55: Sprecher 2 Das auch für mich einfach eine grundsätzliche Frage der Haltung, die damit einherstehen. Das hat auch nichts mit so wichtig ist das für mich gar nicht, das hat auch nichts mit Donald Trump zu tun, sondern ich find halt manche Leute und ihre Haltung.

00:04:09: Sprecher 2 Einfach nicht unbedingt förderungs sinnvoll, um es mal so zu formulieren, geschweige denn, dass ich glaube, dass da wirklich aus meiner Sicht zumindest was Sinnvolles bei rauskommen könnte.

00:04:21: Sprecher 2 Aber es gibt natürlich andere Konstellationen, die ich mir vorstellen kann und die ich auch realisiert habe mit durchaus, ich sag mal, Menschen, die nicht einfach.

00:04:30: Sprecher 2 Sind das ist dann schon für mich eher eine Herausforderung zu sagen, ah OK, wenn ich eine gemeinsame Werteebene finde und das kommt durchaus vor, dann kann ich auch mit Menschen arbeiten, die Allgemeinhin als schwierig.

00:04:45: Sprecher 2 Beschrieben werden und mit denen vielleicht andere Coaches dann nicht arbeiten wollen.

00:04:50: Sprecher 3 Ich mach mal das das Szenario auch auf also und ich mach das mal bewusst als als Gegenentwurf, vielleicht auch n bisschen über Zeiten. Also es klingelt das Telefon und Donald Trump ja am Telefon.

00:05:02: Sprecher 3 Dann würde ich, glaube ich, erst mal in die narzisstische Verlockung, für ein Moment reinfallen. So und würde mich wahrscheinlich erleben, in der Hoffnung, indirekt über die Beziehungsarbeit Nachsozialisieren zu können. Und das wäre natürlich eine ganz, ganz gemeine Falle, in die ich dann tappen würde.

00:05:24: Sprecher 3 Und ich mach das mal bewusst. Ich würd es trennen. Was ist Coaching, was ist Erziehung, was ist Nachsozialisierung.

00:05:31: Sprecher 2 Was ist Psychotherapie?

00:05:33: Sprecher 3 Und was ist, was ist Psychotherapie und?

00:05:37: Sprecher 3 Wir brauchen ja immer einen Menschen, nennen wir ihn mal Client Klientin, auf der anderen Seite der die ne Grundform von Selbstreflexion hat, ne Grundform von sich auch zu betrachten, auch eigene Anteile zu sehen.

00:05:54: Sprecher 3 Das heißt, wir sind keine Puppenspieler, die tanzen.

00:06:00: Sprecher 3 Sondern wir brauchen ein ein reifes menschliches Wesen, was Interesse hat, sich weiterzuentwickeln. Und ich werde trotzdem verlockt. Ich bleib ganz bewusst mal in der Verlockung, den Versuch zu starten, vielleicht gibt es Anteil.

00:06:16: Sprecher 3 Auch bei einer Person wie Trump, die in der Öffentlichkeit nicht sichtbar sind, die in der Funktionalität nicht sichtbar sind. Vielleicht gibt es so was wie einen guten selbstreflexiven Kern, und wenn es gelänge, denen zu erreichen, denen wahrzunehmen, den zu aktivieren, wäre vielleicht.

00:06:36: Sprecher 3 Auch ein Coaching ansatzweise denkbar.

00:06:40: Sprecher 2 Da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an.

00:06:43: Sprecher 2 Das ist wirklich etwas, wo man drüber nachdenken muss. Und tatsächlich ist das für mich halt auch so der Punkt.

00:06:52: Sprecher 2 Der mich bei Zellen, die ich auch angenommen habe, die durchaus schwierig waren, wirklich ja auch ja angetriggert hat.

00:07:01: Sprecher 2 Nämlich wirklich zu sehen, was ist die äußere Person, also das, was in der Öffentlichkeit dargestellt wird und wie es tatsächlich der Mensch.

00:07:12: Sprecher 2 Und da hab ich tatsächlich die Erfahrung machen können. In mehreren Fällen schonen, dass es da teilweise deutlichste, und das muss ich wirklich betonen, deutlichste Unterschiede gibt zwischen der äußeren Darstellung, wie sich Menschen nach außen geben und wie sie auch manchmal dargestellt werden und wie sie als Mensch tatsächlich im persönlichen Kontakt halt sind.

00:07:34: Sprecher 2 Ich hab da auch Menschen kennengelernt im Coaching, die nach außen sehr, sehr stark die Trompete blasen, sag ich mal, und nach innen im persönlichen Kontakt sehr, sehr nahezu sensible, reflektierte, an sich selbst zweifelnde Menschen kennengelernt, und das muss man tatsächlich auch unterscheiden zwischen wie gesagt, innen und außen, also zwischen der Außendarstellung und dem, wie der Mensch tatsächlich.

00:08:05: Sprecher 2 Verteilt ist. Wobei wie gesagt für mich so ich das selten erlebe, dass jetzt die Werthaltung eine ganz andere ist zwischen innen und.

00:08:13: Sprecher 2 Deswegen ist das für mich so ein zentrale Stelle, auf die ich so versuche zu achten. Oder halte ich das auch grundsätzlich einfach für?

00:08:22: Sprecher 2 Förderungswürdig mit so jemandem halt zu arbeiten. Aber ganz klar, manchmal hat man es mit Menschen zu tun, denen wird auch in der öffentlichen Wahrnehmung Unrecht getan.

00:08:33: Sprecher 2 Das habe ich auch erleben dürfen und die sind privat, die sind persönlich, die sind als Mensch anders als das Bild, was sich viele von diesen Menschen halt machen, und da arbeite ich und habe auch mit Leuten gearbeitet, dann gerne dran.

00:08:52: Sprecher 2 Weil das ist für mich dann auch eine Herausforderung, aber eine Gute. Also nicht, wo ich so das Gefühl habe, ich versuche jetzt irgendwie einen einen kranken Menschen ans System anzupassen oder dafür zu sorgen, dass irgendwie etwas.

00:09:05: Sprecher 2 Was krankhafte Züge hat, zumindest in meiner Wahrnehmung. Dann sich noch weiter fort bewegen kann. Und ich hätte schon fast gesagt, fortpflanzen kann also seine seine schlechten Auswirkungen halt fortpflanzen kann.

00:09:20: Sprecher 2 Das würde ich natürlich lieber nicht wollen, aus nachvollziehbaren Gründen. Aber wenn ich das Gefühl habe, da steckt was anderes dahinter, da steckt auch was Gutes aus meiner persönlichen Überzeugung, was Gutes dahinter dann.

00:09:36: Sprecher 2 Schon gerne. Ja mit rein. Was ich damit sagen will ist, ich bin als Coach nicht wertefrei und ich glaube das kann ich auch nicht sein und ich will das persönlich auch gar.

00:09:47: Sprecher 2 Nicht.

00:09:47: Sprecher 2 Sein ich sag das auch mal ganz klar in der Differenz zu anderen.

00:09:51: Sprecher 2 Die sagen, ich werte das nicht, ich bin neutral.

00:09:56: Sprecher 2 Als ob man seinen moralischen Kompass sozusagen ablegen könnte. Ich persönlich sage, ich will natürlich von der inhaltlichen Arbeit her neutral sein, aber ich will nicht auf einer Werteebene neutral sein, das will ich gar nicht, das ist gar nicht.

00:10:11: Sprecher 2 Mein Anspruch?

00:10:13: Sprecher 2 Wie?

00:10:13: Sprecher 2 Wie machst du das denn an der Stelle, Andreas?

00:10:16: Sprecher 3 Sprichst du was ganz, ganz Interessantes an? Also ich merk das je länger ich das tue und je mehr ich erleben durfte.

00:10:24: Sprecher 3 Je mehr komme ich immer wieder zu Grundwerten zurück, die mir einfach bedeutsam sind. Ein.

00:10:29: Sprecher 3 Ein Wert ist dabei aber auch, den Wert des Gegenübers erstmal wahrzunehmen und anzunehmen.

00:10:36: Sprecher 3 Und ich würd sehr deutlich sagen, ich bin überhaupt nicht wertneutral. Es gibt Situationen, wo ich merke, da bin ich zutiefst berührt, da bin ich echauffiert, und wenn ich merke, dass die also wenn nicht mehr so wie 2, Kreise vorstelle, die man übereinander legt, und die Frage ist, entsteht ne gemeinsam.

00:10:54: Sprecher 3 Menge wo ne konstruktive Arbeitsfähigkeit und Reflexionsfähigkeit entsteht. Das ist der Korridor von Coaching, den ich zumindest für meine Arbeit gebrauche und.

00:11:06: Sprecher 3 Wenn wir bei den Grundwerten wirklich ne solche Differenz haben, dass ich das Gefühl habe, deshalb hab ich das so spaßig gesagt, ich muss nachsozialisieren ich muss dich eigentlich auf meine Seite ziehen, damit er.

00:11:21: Sprecher 3 Hebe ich mich natürlich über jemanden und dann würde ich immer.

00:11:25: Sprecher 3 Dafür plädieren, dass ins Gespräch zu bringen, in die Transparenz zu bringen oder sich selbst.

00:11:30: Sprecher 3 Fragen dann eben nicht als Coach geeignet zu sein für jemanden, das heißt, ich erleb das ganz oft, dass Menschen für das Mal erläutern, wie du es auch gerade beschrieben hast. Wenn ich das auch wichtig finde, so würden so Zuhörerschaft, wir haben ja die große Chance, Menschen in einem geschützten Rahmen Raum erleben zu dürfen, und wir nehmen das immer wieder, dass sie in einem anderen Kontext sich völlig anders verhalten.

00:11:59: Sprecher 3 Es selbst manchmal gar nicht merken und ich hab 22 Gedanken dazu. Das eine ist, dass ich mich bemühe, als Coach sozusagen nicht auf die äußere Ritterrüstung nur zu gucken, nicht auf den Anzug, den jemand trägt.

00:12:13: Sprecher 3 Oder heute die die schicken Sneaker, sondern auf den Kern des Menschen zu gucken, also sozusagen den Kern wahrzunehmen und auch mit diesem Kern ne arbeitsfähigkeiten Arbeitsbündnis herzustellen, das andere ist.

00:12:27: Sprecher 3 Das Kontextwissen, was über eine Person herrscht.

00:12:32: Sprecher 3 Auch irgendwie mit einzublenden. Deshalb bin ich auch n Fan davon, so möglich ein sogenanntes Schattencoaching durchzuführen, das heißt in einer echt Situation dabei zu sein, eben wie ein Schatten eines Menschen nicht zu intervenieren, nicht ne Situation zu strukturieren, sondern wahrzunehmen und im Nachgang in die Auswertung, ins Feedback, in die Reflektion.

00:12:57: Sprecher 3 Zu bringen, das erlebe ich immer wieder als total hilfreich. Dass ich Klienten, die bei mir im Schutzraum sind, natürlich auch entspannt. Also wenn die bei mir im Coaching Büro sind, bin ich der gastgebende, Sie sind Gast das.

00:13:12: Sprecher 2 Das ist interessant und ich möchte dann noch mal auf was zu sprechen kommen, was mir da wirklich bedeutsam ist, nämlich der Unterschied zwischen Neutralität.

00:13:25: Sprecher 2 Die im Coaching absolut sinnvoll ist. Meiner Meinung nach. Und Söldnertum wie ich das dann halt nenne. Dann ist aber n Söldner.

00:13:31: Ah, schön, ja.

00:13:32: Sprecher 3 Jetzt wird es, jetzt wird es gespannt.

00:13:34: Sprecher 2 Ja, Söldner macht für Geld halt alles. Ja, das spielen moralische Werte, Überzeugungen, überhaupt Werte außer Dollar.

00:13:45: Sprecher 2 Und Euro spielen da keine große Rolle.

00:13:47: Sprecher 2 Und ich will da ganz bewusst, und das kann ich auch nur empfehlen, ich will da gar kein Söldner sein. Ja, ich will meine Werte nicht unter den Tisch fallen lassen für Geld und sagen ist mir doch egal was jemand macht und wie jemand ist und was jemand denkt.

00:14:06: Sprecher 2 Hauptsache ich kann da Geld verdienen. Ja, und das ist natürlich auch ne Werthaltung, aber keine glaube ich die erstrebenswert ist. Meiner Meinung nach jedenfalls.

00:14:14: Sprecher 2 Nicht und für mich ist das Söldnertum und nicht Neutralität neu.

00:14:20: Sprecher 2 Tralität bezieht sich im Coaching auf eine ganz andere Haltung, nämlich dem anderen nicht meine Werte überzustülpen.

00:14:28: Sprecher 2 Aber ich muss natürlich darauf achten, oder ich sollte es zumindest, dass das kompatibel irgendwo ist. Sonst kann man ja mit jemandem nicht wirklich zusammenarbeiten, wenn die Werte da diametral ausgerichtet sind. Und deswegen glaube ich schon, dass wir unsere Werte haben dürfen, haben sollen, vielleicht sogar haben müssen, weil wir eben nicht seltener sind und keine werden wollen, aus gutem Grund nicht.

00:14:52: Sprecher 2 Der zweite Aspekt, auf den ich noch mal eingehen möchte von dem, was du gesagt hast, war in du sagtest nämlich gerade ich, ich guck sozusagen auf den Kern des Menschen.

00:15:02: Sprecher 2 Da ist mir immer auch wichtig, auch zu sagen, ja, wir sind Psychologen, aber keine Sorge, wir haben jetzt nicht den Röntgenblick, ja, wir können natürlich n paar Dinge anders einordnen als das Leinen machen, genau wie n Architekt anders auf n Haus drauf schaut als jetzt ein Laie, der zum ersten Mal sich mit Architektur.

00:15:24: Sprecher 2 Sitzt. Aber das heißt jetzt nicht, dass wir einen Röntgenblick haben und jemanden hinter die Stirn gucken können. Denke, wir sind ganz gut darin, bestimmte Muster relativ schnell einordnen zu können. Da müssen wir aber auf der anderen Seite auch immer wieder aufpassen, dass wir nicht in Schubladen denken, Verfall, das heißt ja genau hinschauen, so würde ich es nennen.

00:15:48: Sprecher 2 Den den Kern erkennen ist für mich so eine Formulierung, wo ich ehrlich gesagt so ein bisschen vorsichtiger mit wäre. Ich würde halt immer.

00:15:55: Sprecher 2 Sagen, ich versuch so genau wie möglich halt hinzuschauen und auch das ist immer n Blick durchs Schlüsselloch, da werd ich nicht alles sehen.

00:16:03: Sprecher 2 Und ich muss dann letzten Endes eine Entscheidung treffen, genau wie die Klientinnen und Klienten Entscheidungen treffen müssen, nämlich sind nicht sind wir gleich, sondern sind wir kompatibel genug, damit wir arbeiten können, weil auch da gilt für mich so das Grundprinzip, ich muss genügend Ähnlichkeit haben, um anzukoppeln, ich muss aber genügend Unterschiedlichkeit haben, um auch in Nutzen stiften zu können, denn wenn ich genauso bin wie die Klienten, dann entsteht zu wenig reibungslos.

00:16:30: Sprecher 2 Fläche, und da sind wir natürlich. Wenn jetzt jemand eine starke narzisstische Tendenz hat, in einem hochproblematischen Feld, weil in dem Moment, wo ich durch meine Unterschiedlichkeit Reibung erzeuge, da fühlen sich die meisten Narzissten nicht besonders wohl.

00:16:45: Sprecher 2 Muss noch freundlich zu umschreiben und da sehe ich dann so n bisschen n grundverstoß sozusagen zu, zumindest meiner Coachinghaltung, dass ich sage, na ja, wie soll das an der Stelle funktionieren?

00:16:57: Sprecher 2 Wenn ich nicht kritisieren darf, ja. Mir bleibt dann als Methode nur noch das Lob. Lob ist.

00:17:04: Sprecher 2 Als Methode auch ne sehr mächtige Ansatz, mit dem man halt arbeiten kann.

00:17:10: Sprecher 2 Aber auch da hab ich ne innerliche Klarheit. Ich möchte im Coaching ganz bewusst nicht nur loben, ich halte das auch für manipulativ, wenn Coaches sagen, na ja, gut, ich kann jetzt den nicht kritisieren, dann lobe ich den Halt und steuere so auf die Art und Weise den Prozess.

00:17:28: Sprecher 2 Dann dann macht man es nicht viel besser. Man kann mit solchen Menschen keine angemessene Form von Transparenz herstellen, da bin ich relativ sicher, zumindest bei einer Vollausprägung von Narzissmus und.

00:17:42: Sprecher 2 Ich kann aber auch keinen Transparenz erzeugen, wenn ich sie selbst nicht vorlebe und selber manipulativ bin. Und da sehe ich so ein Widerspruch in sich.

00:17:52: Sprecher 2 In der Arbeit der sich für mich nicht wirklich auflösen lässt, wenn man es mit ******** Narzissten, sage ich mal, zu tun hat. Bestenfalls funktioniert das mit Menschen, die noch erreichbar sind, die zumindest in dem.

00:18:06: Sprecher 2 4. Augen setting auch noch kritisierbar sind, ansonsten ich das.

00:18:12: Sprecher 2 Halte ich das für sehr, sehr schwierig, hier transparent zu arbeiten.

00:18:16: Sprecher 2 Also das wären jedenfalls meine 50 Pfennig dazu.

00:18:21: Sprecher 3 Sehr, sehr, sehr schön. Ja ich find das gut, dass das auch noch mal differenziert zu betrachten.

00:18:28: Sprecher 3 So beim Zuhören ganz, ganz intensiv nachgedacht, was mein ich eigentlich mit mit dem Kern sehen? Ne, das hat ja so n bisschen was Röntgenblick. Ich würd jetzt noch mal anders formulieren was was ich zum Ausdruck bringen will ist wirklich intensiv in Kontakt zu gehen, zu mehr als ich vielleicht im ersten Blick sehe. Ne das wär so das das Muster Muster wahrnehmen und.

00:18:47: Sprecher 2 Ja.

00:18:48: Sprecher 3 Und vielleicht sozusagen jemanden auch ne gute gute Absicht zu unterstellen, an einer bestimmten Stelle und gleichzeitig wirklich zu prüfen bekommt.

00:18:58: Sprecher 3 Wir einen miteinander hinbekommen, wir ne Arbeitsfähigkeit hin die eben und das find ich bei allem was wir gerade denken wichtig, die nicht nur von mir ausgeht, sondern das braucht.

00:19:09: Sprecher 3 Ein Miteinander, das braucht das Gestalten einer einer Arbeitsfähigkeit, eines Arbeitsbündnisses. Dann kann Coaching seine volle Wirksamkeit erzeugen, wenn beide sich vollends drauf einlassen können und wollen.

00:19:20: Sprecher 3 Und sobald es eben nicht passiert, reduzieren wir Wirksamkeit. Oder?

00:19:24: Sprecher 3 Eben. Coaching sollte besser als Maßnahme gar nicht erst gedacht werden.

00:19:30: Sprecher 2 Und es gibt noch einen weiteren Aspekt, den ich mit reinbringen möchte. In der Arbeit mit solchen Menschen, wie wie Trump, und das ist das Stichwort Rache, wie man.

00:19:41: Sprecher 2 Ja, auch sehr deutlich sehen kann. Das sind sehr rachsüchtige Menschen.

00:19:45: Sprecher 2 Und du hattest mich ja am Anfang oder hattest mir am Anfang die Frage gestellt, würdest du das machen, wenn du so eine Anfrage bekämst für so jemanden zu arbeiten und auch da sage ich, nein, das würde ich schon alleine deswegen nicht machen. Das Risiko, mich mit jemandem einzulassen, der so unglaublich rachsüchtig ist, viel zu hoch wäre ja, also muss man ganz einfach zu formieren, das tue ich mir einfach nicht an, ja.

00:20:10: Sprecher 2 Ich so ne Situation zu begeben, dass man durch ein falsches Wort.

00:20:16: Sprecher 2 Im Grunde genommen auf der Blacklist landet und sich da mit Vorwürfen und allen möglichen Dingen überziehen lassen muss.

00:20:25: Sprecher 2 Das muss man ja auch wollen. Ja, also das ist für mich also auch noch mal ein ganz klar weiterer Grund, mit solchen Menschen eher nicht zu arbeiten, weil man muss immer mit irgendwelchen Rachethemen rechnen, dass die Leute dann halt unzufrieden sind oder sich in irgendeiner Art und Weise gekränkt fühlen und einem das dann auch sehr deutlich spüren lassen und das endet dann auch nicht bei Narzissten, ne, weil das ja jedes.

00:20:49: Sprecher 2 Vernünftige Maß halt. Überschreitet also auch da würde ich immer vor warnen.

00:20:54: Sprecher 2 In der Zusammenarbeit mit mit Narzissten muss man einfach damit rechnen, dass es ne Situation gibt, wo sich jemand dann doch gekränkt fühlt und wo dann starke Rachegefühle Halt entstehen können. Und die können dann schon die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Also da wär ich sehr vorsichtig.

00:21:13: Sprecher 3 Richtig, ich glaube auch noch mal ein wichtiger Punkt, so wo, wo schützen wir uns auch auch selbst?

00:21:18: Sprecher 3 Gerade bei Menschen, die stark manipulativ agieren und merken, sie kommen mit ihren Manipulationsstrukturen nicht durch, dann kann es wirklich sehr stark kippen in Rache.

00:21:31: Sprecher 3 Und das glaube ich auch auch. Wichtig also das das finde ich auch noch mal n wichtigen Aspekt, dass wir als Coaches ja nicht nur beim Gegenüber sind, sondern auch n Stück Selbstschutz Selbstfürsorge an den Tag legen können.

00:21:45: Sprecher 3 Das heißt, wenn wir, wenn wir sozusagen die Eingangsfrage nehmen, die wir mit Nein beantwortet haben, bleiben wir sozusagen auch auch bei dem, Nein, bisschen.

00:21:55: Sprecher 2 Ich hoffe, wir versuchen es auch zu begründen. Ne?

00:21:58: Sprecher 3 Bisschen differenzierter und trotzdem finde ich, so will ich noch mal einen Aspekt aufgreifen, den Du vorhin genannt hast, dieses Thema, schwierige.

00:22:08: Sprecher 3 Schwierige Führungskräfte, schwierige Menschen. Ich find erstmal die die spannende Frage, was?

00:22:14: Sprecher 3 Bedeutet eigentlich schwierig. Und wer beschreibt es ne so und tatsächlich eben für sich auch zu überlegen, was ist eigentlich die Schwierigkeit, die ich mit dieser Person habe? Was mag das Schwierige, das Anspruchsvolle sein, was andere mit dieser Person haben und gerade da kann es reizvoll sein, das geht mir übrigens sehr ähnlich, so wie du es auch beschrieben hast, gerade zu sagen und genau deshalb.

00:22:38: Sprecher 3 Schaffe ich ein Miteinander, dass wir beide trotz möglicher Schwierigkeiten oder möglicher Zuschreibung von schwierig.

00:22:46: Sprecher 3 Eben nicht in der Ecke stehen bleiben, sondern ein Stück Bewegung reinbringen. Und das natürlich hochgradig reizvoll. Und das halte ich auch für eine wirklich große Chance des Coachings, gerade in diesem Schutzraum.

00:22:59: Sprecher 3 Eben andere Anteile in sich neu entdecken zu dürfen. Und das können natürlich auch ganz wunderbare, brillante und positive Anteile sein, absolut.

00:23:06: Sprecher 2 Absolut. Ich habe das ja auch erlebt mit Menschen, wo die Werteebene wie gesagt ausreichend kompatibel war und die trotzdem narzisstische Tendenzen Halt hatten im vertrauten 4 Augen Setting wirklich?

00:23:21: Sprecher 2 Entwicklung zumindest in Anfängen zu ermöglichen. Ja, und Menschen zu erreichen, noch mal auf der anderen Ebene und wirklich reflektionsprozesse auszulösen, wo die vorher nicht da waren.

00:23:32: Sprecher 2 Wenn man das erreicht mit solchen Menschen, die in solchen narzisstischen Nöten stecken, die sind ja nicht nur symptomträger, die leiden ja selber halt auch unter entsprechenden Themen, sonst wär das ja keine Überkompensation. Ja, Narzissmus ist ja letzten Endes ne Überkompensationslogik.

00:23:51: Sprecher 2 Das muss man wie gesagt berücksichtigen und dann kann man da halt auch in den nicht ganz so harten Fällen durchaus Reflexionen erreichen und das ist auch noch n weiterer Aspekt, auf den ich eingehen möchte.

00:24:05: Sprecher 2 Wir sollten auch halt auch immer auf das Umfeld achten, also sowohl dem Individuum gerecht zu werden, dem Umfeld aber auch.

00:24:12: Sprecher 2 Und da muss ich ganz klar sagen, fällt mir das sehr schwer, mir vorzustellen, jemanden dabei.

00:24:19: Sprecher 2 Helfen ja letzten Endes noch, Narzisstischer zu werden. Ja, also oder noch machiavellistischer zu werden oder noch psychopathischer zu werden und.

00:24:28: Sprecher 2 Das ist ja diese dunkle Triade, wo sich dann mehrere nicht so positive Eigenschaften miteinander verkoppeln. Das.

00:24:35: Sprecher 2 Heißt mein Ziel.

00:24:37: Sprecher 2 Ist es nicht jemanden durch Coaching dahin zu bringen, dass sein Umfeld noch mehr unter ihm oder ihr leidet?

00:24:46: Sprecher 2 Weil auch das kann ja ne Nebenwirkung sein, wenn man niemandem hilft.

00:24:51: Sprecher 2 Ja, also man stützt ja damit auch möglicherweise ein krankes System, was andere Menschen dann auch noch zusätzlich halt krank macht. Das heißt, ich Versuch da nicht nur auf das Individuum zu schauen, sondern immer auf das Umfeld, was damit zusammenhängt, und häufig haben wir ja schon solche Systemstützer, häufig haben wir ja in dem Umfeld mit Menschen, die narzisstisch sind, Co narzissten, es gibt Leute.

00:25:16: Sprecher 2 Die wollen angehimmelt werden. Es gibt aber auch Menschen, die wollen anhimmeln.

00:25:21: Sprecher 2 Und das sieht man ja auch auch bei jemandem wie Trampf da werden ja Menschen eher unter dem unter kompetenzfernen Gesichtspunkten engagiert. So möchte ich das mal formulieren. Da geht es um Verwandtschaft, da geht es um Treue, da geht es um Loyalität, diese.

00:25:41: Sprecher 2 Kompetenz scheint mir da nicht immer so direkt im Vordergrund zu stehen. Hauptsache jemanden muckt nicht auf, jemand ist loyal. Loyal, bedeutet hier aber unkritisch loyal.

00:25:52: Sprecher 2 Nur.

00:25:54: Sprecher 2 Zu kriechen. Im Grunde genommen muss man sehr deutlich auszusprechen und wohin man kriegt, das will ich hier lieber nicht aussprechen, das ist ohnehin jedem klar und.

00:26:05: Sprecher 2 So ein System zu stützen, sowohl in dem Individuum als auch in den Co Narzissten da.

00:26:12: Sprecher 2 Wüsste ich nicht, wer davon profitieren sollte.

00:26:15: Sprecher 3 Ich finde das noch mal n wichtigen Gedanken, also nicht nur auf die einzelne Person zu gucken, sondern auf Zusammenhänge und Auswirkungen.

00:26:23: Sprecher 3 Ich Teil das sehr, also eben auch 8 zu geben. Was tun wir, was tun wir nicht nur mit einer Person und.

00:26:30: Sprecher 3 Zum Glück noch sozusagen gegen gegen Ende einen einen positiven Gedanken reinbringen. Wir machen jetzt ja ein Gedankenspiel und ich erlebe manipulative Anfragen, ich erlebe entwertungsanfragen, ich erlebe Anfragen einseitiger Art sehr, sehr, sehr selten, ich erlebe tendenziell eher Menschen in Führungsverantwortung, und das ist ja die Klientel, mit der wir primär arbeiten, die wirklich.

00:26:59: Sprecher 3 Extrem selbstreflektiert.

00:27:01: Sprecher 3 Und eigene Anteile erkennen.

00:27:04: Sprecher 3 Weiterentwicklung haben und mich freut das sehr und das mag ich mal ganz menschlich noch mal reinbringen, trotz der ganzen Entwicklung, die wir auch immer wieder erleben, auch in der Wirtschaft, erlebe ich dennoch viel mehr Menschen, die sagen, ich möchte ne menschliche Entwicklung fördern, ich möchte mit Mitarbeitenden in einer guten Art umgehen, ich möchte mit Kunden und Kundinnen in einer guten Art umgehen und natürlich möchte ich wirtschaftliches Wachstum ermöglichen, ich möchte das.

00:27:30: Sprecher 3 Aber in einer sehr getragenen Werthaltung.

00:27:34: Sprecher 3 Von daher würde ich es mal ganz keck sagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Donald Trump bei einem Coach anruft, ist sehr, sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass der bei uns anruft, halte ich für also wahrscheinlich bei 0.

00:27:50: Sprecher 2 Das sehe ich allerdings auch so. Also insofern sind wir heute sozusagen einer hypothetischen Konstruktion nachgegangen. Aber auch dafür muss ja manchmal Raum sein, und ich hoffe, da waren jetzt zumindest n paar Themen dabei, die auch unsere Hörer.

00:28:05: Sprecher 2 Deutlich machen, mit welcher inneren Haltung und Verfasstheit wir auch über Anfragen nachdenken und was uns bei der Auswahl.

00:28:12: Sprecher 2 Wichtig ist, und vielleicht war ja auch der ein oder andere Reibungspunkt und Reflektionspunkt für die hoffentlich zuhörende Coaches mit dabei. Wie gesagt.

00:28:22: Sprecher 2 Wir würden es so machen, wie wir beschrieben haben. Das heißt nicht, dass alle Menschen das so machen.

00:28:27: Sprecher 2 Möchten und müssen, das wollen wir gar nicht damit gesagt haben, aber wir sind da transparent genug, um genau damit zu zeigen. So würden wir es machen, das sind unsere Kriterien, darauf achten wir, und das sind für uns halt groß und auf der anderen Stelle, das sind halt auch die No Gos.

00:28:46: Sprecher 2 Ja, und damit sind wir für heute auch schon wieder am Ende unseres Podcasts angekommen und ich würde mich natürlich freuen, wenn Ihnen auch diese Folge gefallen hat. Und geben Sie uns gerne ein Like. Abonnieren Sie gerne den Kommentar, empfehlen Sie uns gerne weiter und ich hoffe deswegen, sie hören uns bald wieder und sage auf Wiederhören.

00:29:05: Eine.

00:29:06: Sprecher 3 Ganz gute Zeit und auf Wiederhören.

00:29:11: Sprecher 1 Sie hörten den Podcast Business Coaching and More, wenn es Ihnen gefallen hat und sie die kommende Ausgabe nicht versäumen möchten, abonnieren Sie bitte den Podcast auf Wiederhören.

Über diesen Podcast

"Business-Coaching and more" von Dr. Christopher Rauen und Andreas Steinhübel richtet sich an professionelle Coaches und Coaching-Interessierte. Die beiden Diplom-Psychologen, die seit über 25 Jahren als Business-Coaches tätig sind und gemeinsam seit 2002 eine Ausbildung zum Business-Coach leiten, wollen mit dem Podcast ihre Erfahrungen rund um Coaching teilen, dabei aber auch über den Tellerrand hinausblicken und aktuelle Themen aufgreifen.

Der Podcast erscheint monatlich.

von und mit Dr. Christopher Rauen & Andreas Steinhübel

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